Wegweisender Ansatz der DFG zu OpenAccess
Die DFG hat ein Förderprogramm «Infrastruktur für elektronische Publikationen und digitale Wissenschaftskommunikation»
Im Merkblatt unter http://www.dfg.de/formulare/12_11/12_11_de.pdf heisst es:
«Das Förderprogramm zielt darauf ab, Forschungsergebnisse sowohl offen zugänglich (Open Access) als auch leicht zugreifbar zu präsentieren, durch vielfältige Vernetzung kontextualisiert und möglichst umfassend nachnutzbar.»
Im Programm sind drei Projektformen beschrieben, die für unsere Arbeit an verschiedenen Stellen relevant sind:
- Produktion wissenschaftlicher Inhalte: Aufbau neuer Publikations- und Kommunikationsplattformen,
- Verbreitung von Forschungsergebnissen: gezielte Ausbau bereits bestehender wissenschaftlicher Zeitschriften,
- komfortable Nutzung elektronischer Publikationen: Ausbau vernetzter Speicher- und Repositorien-Systeme.
Bemerkenswert ist vor allem, welche (technischen) Anforderungen die DFG an die Projekte bzw. an die entstehenden Produkte stellt:
«Sämtliche mit DFG-Förderung erstellten, über das Internet verfügbaren Inhalte sind in einer Art und Weise aufbereitet, indexiert und ggf. beworben, welche die maximale Auffindbarkeit gewährleistet. Entsprechende Metadaten müssen bibliothekarische Standards erfüllen und sich dazu eignen, auch in internationale fachspezifische und informationsfachliche Nachweissysteme integriert zu werden.
Die Beachtung und Nachnutzung bereits existierender, die notwendige Interoperabilität sichernder Standards und Verfahren im Bereich vernetzter Forschungsinfrastruktur (z.B. Metadatenstandards für die Langzeitarchivierung, Creative-Commons-Lizenzen für Open-Access-Publikationen, DINI-Zertifikat, DRIVER- bzw. OpenAIRE-Guidelines für die Vernetzung von Repositorien) ist unerlässlich.»
Zudem ist bemerkenswert, dass nicht nur die Bereitstellung von OpenAccess-Inhalten gefordert und gefördert wird, sondern auch das OpenSource-Crowdsourcing eingefordert wird.
«Alle durch die Vorhaben zustande gekommenen Ergebnisse sind in der Fachöffentlichkeit bekannt zu machen und kostenlos zur Nachnutzung auch durch Dritte zur Verfügung zu stellen. Die Offenlegung der ggf. produzierten Quellcodes ist verpflichtend, die Bereitstellung der Projektergebnisse als „open source“ an geeigneter Stelle wird in der Regel vorausgesetzt.»
In der Schweiz beobachtet der SNF und die swissbib die Aktivitäten der DFG in dieser Richtung sehr genau und wird vermutlich grosse Teile dieser offenen Strategie in den nächsten Jahren adaptieren.